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MOM nähert sich dem Planeten Mars [26. Aug.]

MOM, das ist kein amerikanischer Ausdruck für das Wort „Mutter“, sondern die Abkürzung der indischen Mars-Mission Mars Orbiter Mission (Sanskrit: Mangalyaan). MOM hat im August mehr als 80 Prozent ihrer Strecke zum roten Planeten zurückgelegt und wird am 14. September in einen Marsorbit eintreten.

Nach Indiens erster Mission zum Mond im Jahr 2008 versucht sich die Atom- und Wirtschaftsmacht Indien in einer Mission zum Planeten Mars. Die indische Raumfahrtorganisation ISRO (Indian Space Research Organisation) wäre bei der erfolgreichen Durchführung dieser interplanetaren Mission die vierte Raumfahrtorganisation weltweit, die den Nachbarplaneten Mars erreicht. Zuvor waren bereits Missionen der Sowjetunion, der NASA und der ESA (European Space Agency) auf dem roten Planeten.

MOM startete am 5. November 2013 vom indischen Raumfahrtzentrum Satish Dhawan Space Center (SHAR) mit einer PSLV-Rakete (Polar Satellite Launch Vehicle). Nach einem Erdorbit von einem Monat begann MOMs Flug zum Mars am 30. November 2013.
                 
Die Mission soll den Mars umkreisen und sich ihm auf ihrer elliptischen Bahn  bis auf rund 400 Kilometer nähern (Abb. 1). Dabei stellt MOM nicht nur den Prototypen eines indischen Mars-Orbiters dar, der eine interplanetare Reisezeit von rund 300 Tagen zurücklegt bzw. überlebt und anschließend in einen Orbit um einen Planeten eintritt; vielmehr will Indien neben Erfahrung der interplanetaren Kommunikation, Navigation, Planung und Durchführung von Raumfahrtmissionen wissenschaftliche Erkenntnisse über unseren Nachbarplaneten sammeln.

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Abb. 1   Schematische Darstellung der indischen Mars-Mission MOM
bei ihrer Annäherung an die Mars-Oberfläche   © ISRO

 

Mithilfe zahlreicher wissenschaftlicher Instrumente soll MOM die Oberfläche des Mars, deren Morphologie, Mineralogie sowie die Atmosphäre bis zur Exosphäre (bis 80.000 Kilometer Höhe) untersuchen. Die Ergebnisse sollen zu einem besseren Verständnis der Entwicklung des Planeten Mars führen, insbesondere in Bezug auf die dazugehörigen geologischen und möglichen biogenetischen Prozesse.

MOMs Instrumente zur Untersuchung des Mars bestehen aus

- einer Kamera für die fotografische Dokumentation der Oberfläche,

- zwei Spektrometern zur Untersuchung der Zusammensetzung und Mineralogie der Oberfläche, einschließlich eines Methan-Sensors zum Auffinden des Gases Methan und einem Instrument zur Messung der neutralen Gaskomponente der oberen Atmosphäre,

- einem Radiometer und

- einem Photometer zur Messung von Prozessen flüchtiger Gaskomponenten in der oberen Atmosphäre.

Bei einem Check der Sonde am 18. August waren sämtliche Instrumente voll funktionstüchtig. Am Sonntag, den 24. August, befand sich MOM rund 8,3 Millionen Kilometer vom roten Planeten entfernt.

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Abb. 2 Schematische Darstellung der Annäherung
der Marssonde MOM an die Mars-Bahn © ISRO

 

Am 24. September wird MOM in eine Bahn um den Planeten Mars eintreten (aerozentrische Phase). Nach dem Eintritt soll die Bord-Kamera ein erstes Bild des Nachbarplaneten senden.

Ein wichtiges Thema der Mission wird die Sicherung wissenschaftlicher Experimente sein, wenn sich am 19. Oktober der Komet C/2013 A1 (Siding Spring) dem Mars bis auf rund 136.000 Kilometer nähert. Durch die Wechselwirkung von Komet und Mars könnten MOMS Instrumente durch aufgewirbelten Mars-Staub Schaden nehmen [2].

Falls Sie Fragen und Anregungen zu diesem Thema haben, schreiben Sie uns unter kontakt@ig-hutzi-spechtler.eu

 

Ihre
IG Hutzi Spechtler – Yasmin A. Walter

 

Quellenangaben:

[1] Raumfahrtorganisation ISRO (Indian Space Research Organisation)
http://www.isro.gov.in/

[2] Unser Kurzartikel Der Mars-Komet - Komet C/2013 A1 (Siding Spring)
www.ig-hutzi-spechtler.eu/aktuelles_der_mars_komet

 

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