Header image  
Hutzi Spechtler  
   Jahreskalender - aktuelle Zeit Deutschland
 

 
 
 
 

Noch mehr Details über Pluto

Die Plutosonde New Horizons [1] hat inzwischen weitere hochaufgelöste Aufnahmen des Zwergplaneten [1] übermittelt, die während ihres Vorbeifluges im Juli entstanden.

Die neuen Aufnahmen sind die besten bzw. schärfsten Aufnahmen von Pluto [1], die jemals gemacht wurden. Die Auflösung der Bilder erreichte rund
77-85 Meter pro Pixel [1]; das entspricht Strukturen, deren Ausdehnung geringer als ein Fußballfeld ist. Dabei wurde eine große Vielfalt spektakulärer, kraterähnlicher, bergiger und gletscherartiger Oberflächenstrukturen entdeckt. Die Aufnahmen bestätigen die bisher beobachtete Vielfalt der Plutooberfläche.

Die neuen atemberaubenden Aufnahmen zeigen die Region nordwestlich von Sputnik Planum [1] entlang der al-Idrisi-Berge [1], der Küstenlinie der Region bis zu den Eisebenen [3]. Dabei handelt es sich um die Region, der die Sonde New Horizons bei ihrer Passage am 14. Juli bis auf rund 17.000 Kilometer am nächsten gekommen war.

Die Aufnahmen ermöglichen einen hochaufgelösten Blick in die Geologie des Zwergplaneten. Die Auflösung der Aufnahmen ist rund 6 mal höher als die der globalen Plutokarte und 5 mal höher als die besten Aufnahmen des großen Neptunmondes Triton [1] aus dem Jahr 1989. Eine dazugehörige Animation finden Sie unter [4].

Die hochaufgelösten Bilder zeigen, dass die Eiskruste des Zwergplaneten
- wie bereits vermutet - in Schichten vorliegt. Weiter befinden sich abgebröckelte Bergrücken inmitten von schottrigem Material, das einige Berge umgibt. Das untermauert die Vorstellung, dass es sich bei den Bergstrukturen um riesige Eisbrocken handelt, die sozusagen angeschubst wurden, dadurch taumelten und irgendwie an ihre gegenwärtige Position wanderten.

Die neuen Aufnahmen

(a) Die mit Kratern durchzogenen Eisebenen

Die hochaufgelöstesten Aufnahmen zeigen Plutos Eisebenen, die mit Kratern durchzogen sind (Abb. 1). Dabei zeigen zahlreiche Krater im Inneren eine Schichtung von Material: ein Beispiel hierfür ist der Krater rechts oben in der Abbildung.

Geologisch bedeuten Schichtungen eine Änderung der Zusammensetzung des Materials. Gegenwärtig ist jedoch unklar, ob es sich dabei um lokale, regionale oder globale Schichtungen handelt.

Der dunkle Krater am unteren Rand der Aufnahme scheint wesentlich jünger als die ihn umgebenden Krater zu sein; in seinem Inneren befindet sich dunkles Material, das offensichtlich von unten herausgeschleudert wurde.

Die Ursache der zahlreichen linear verlaufenden dunklen Strukturen in der Aufnahme ist unklar, sie könnte tektonischen Ursprungs [1] sein.

Die Mehrzahl der in der Aufnahme sichtbaren Krater befindet sich innerhalb des rund 250 Kilometer großen Burney Basins [1], dessen äußerer Rand bzw. Ring die Bergkette unterhalb (der Aufnahme) bildet.

pluto

Abb. 1 Eine von Kratern durchzogene Eisebene der Plutooberfläche.
Aufnahme von 14. Juli aus einer Entfernung von rund 17.000 Kilometern.
© NASA/JHU/SRI/LORRI/yahw

 

(b) Die al-Idrisi-Bergregion

Die hochaufgelöste Aufnahme (Abb. 2) zeigt das Zusammentreffen einer riesigen Ebene aus Eisblöcken mit der al-Idrisi-Bergregion.

Einige Bergstrukturen scheinen kohleartig verfärbt, während andere hell erstrahlen. Zahlreiche Steinwände scheinen eine krustige Schichtung zu besitzen, die möglicherweise im Zusammenhang mit der Schichtung im Inneren einiger Krater steht. Andere Strukturen scheinen sozusagen zwischen den Bergstrukturen zerdrückt worden zu sein, als ob sich diese riesigen, bis zu
1,5 Kilometer hohen Blöcke aus Wassereis vor- und zurückbewegen und die Materie zwischen ihnen zermahlen würden.

Die Bergstrukturen enden abrupt an der Küstenlinie des Sputnik Planum und gehen in weiche, stickstoffreiche Eisplatten einer Ebene über. Die Eisplatten ähneln zellartigen Strukturen, die in ihrem Inneren eine texturreiche Oberfläche besitzen. Diese Texturen könnten mit der von dem Sonnenlicht gesteuerten Sublimation [1] des Eises stehen.

Der Durchmesser der Aufnahme beträgt rund 80 Kilometer. Der obere Bildrand zeigt in Richtung Nordwesten.

pluto

Abb. 2 Das Zusammentreffen der al-Idrisi-Bergregion und den riesigen Eisplatten.
Aufnahme von 14. Juli aus einer Entfernung von rund 17.000 Kilometern.
© NASA/JHU/SRI/LORRI/yahw

 

Die gleiche Aufnahme wurde nunmehr in Farbe veröffentlicht, sie zeigt rötliche Täler und weisse Bergspitzen (Abb. 3). Dagegen erscheint die Ebene von Sputnik Planum (links) eher bräunlich bzw. gräulich gefärbt.

pluto

Abb. 3 Die al-Idrisi-Bergregion und die riesigen Eisplatten in Farbe.
Aufnahme von 14. Juli aus einer Entfernung von rund 17.000 Kilometern.
© NASA/JHU/SRI/LORRI

 

Interplanetares Wetter - Wechselwirkung mit dem Sonnenwind
Während der langen Reise der Plutosonde durchquerte New Horizons nicht nur einen konstanten Strom des Sonnenwindes [1], sondern gelegentlich einige dichtere Teilchenwolken, deren Ursprung in sog. koronalen Masseauswürfen (CME) [1] liegt.

Die dazugehörige Visualisierung finden Sie unter [5]. Sie umfasst den Zeitraum von Januar bis Juli.

Die Forscher waren überrascht, denn sie entdeckten, dass diese Teilchenwolken in der Nähe des Pluto nicht mehr ihre charakteristische ballonförmige Form besaßen. Vielmehr verschmierten sie in dünne, ringartige Gebilde.

Die Untersuchung des interplanetaren Weltraumwetters ist insbesondere im Hinblick auf längere Reisen durch das Sonnensystem von Bedeutung.

 

Innerhalb der nächsten Wochen sollen weitere hochaufgelöste Bilder des Zwergplaneten Pluto veröffentlich werden. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

_________________________

Falls Sie Fragen und/oder Anregungen zu diesem Thema haben, schreiben Sie uns unter kontakt@ig-hutzi-spechtler.eu

 

Ihre
IG Hutzi Spechtler – Yasmin A. Walter

 

Quellenangaben:

[1] Information über astronomische und physikalische Begriffe
www.wikipedia.de

[2] Übersicht der Kurzartikel zu Pluto und New Horizons
http://www.ig-hutzi-spechtler.eu/aktuelles__pluto__hauptseite.html

[3] Übersichtsaufnahme der neuen Aufnahmen in Sputnik Planum
http://pluto.jhuapl.edu/Multimedia/Science-Photos/pics/Very-Best-View-of-Pluto.png

[4] Animation der neuen Bilder in der Region Sputnik Planum
http://pluto.jhuapl.edu/common/content/videos/dataMovies/Very%20Best%20View%20of%20Pluto-15-02652_PressReleaseNEW_50sec_3.mp4

[5] Visualisierung des Sonnenwindes auf der Reise zum Pluto
https://youtu.be/o-LVK5TuKcA

 

zurück